Als Zeichen von Ehrerbietung hat mein seinen Freunden oder Gönnern in der Vergangenheit großartige Denkmäler geschenkt, so bauten die Franzosen den Amerikanern die Freiheitsstatue oder überreichten die Russen den Ostdeutschen das Stalindenkmal. Beim Performanceaustausch gast.freundschaft wollen die Berliner solch großer Geste natürlich in nichts nachstehen und schenken den Wienern für diese eine Nacht ein Standbild. Ein Geist. Eine Frau. Ein Automat. Eine Ehrerbietung an die Zeit, wenn die Sonne untergangen ist, die Toten lebendig werden und mit anderen zwielichtigen Gesellen im Wiener Nachtleben ihr Unwesen treiben. Für eine Münze erstrahlt die Statue kurz: Lichter blinken, ein Rumpeln und ein Stöhnen, ein Fetzen nackte Haut. Dann ist es wieder totenstill. Das Berliner Künstlerkollektiv beschäftigt sich in der interaktiven site- specific Arbeit One Night Stand mit der Ökonomie von Sensationslust; einer Lust, die sich unaufhörlich steigert, weil ihre Erfüllung ihre eigene Entbehrung schon enthält.Von und mit: Manuel Gerst, Sahar Rahimi, Ina Vera Premiere: 23.6.2012, Freihausviertel / WUK Wien Koproduziert von WUK Wien, Sophiensaele Berlin. Unterstützt von der Stiftung Klassenlotterie Berlin